(Text von Manja Lorenz, Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt)
Anlässlich des Tags der Menschenrechte lud die AGSA in Kooperation mit der LKJ Sachsen-Anhalt e.V. zur Finissage der Fotoausstellung „ Die Würde des Menschen ist unantastbar“ ins einewelt haus ein.
Am 10. Dezember 1948 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen in Paris die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verkündet – seitdem wird dieser Tag als Internationaler Tag der Menschenrechte begangen. „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ lautet Artikel 1 der Erklärung der Menschenrechte, „DieWürde des Menschen ist unantastbar“ der Artikel 1 des Deutschen Grundgesetzes.
Die Mütter und Väter des Grundgesetzes haben diesen Satz sehr bewusst an die erste Stelle gestellt. Aktuell sind 65 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Krieg, Gewalt und Verfolgung rauben diesen Frauen, Männern und Kindern ihre Würde und zwingen sie ihre Heimat zu verlassen. Einige wenige davon erreichen auch Europa und Deutschland. Hier sind sie zwar in Sicherheit, die aktuellen Lebensumstände sind jedoch nur bedingt geeignet, ihnen ihre Würde – etwa ihre individuelle Persönlichkeit und Entscheidungsfreiheit – zurückzugeben. Hier setzt das Konzept des Ausstellungsprojektes an: Die Porträtierten werden durch den neutralen Hintergrund der Bilder aus ihrer aktuellen Umgebung gelöst, die sie so nicht selbst gewählt haben. Die Menschen sollen auf den Bildern als Individuen mit ihrem Stolz, ihren Träumen und Hoffnungen, aber auch mit ihren Verletzungen und Ängsten erscheinen. Daher wurden die Porträtierten nicht zu gestellten Posen angeleitet, sondern ihnen wurden nur die Frage gestellt: „Wer bin ich? -Wie fühle ich mich?“
"Die Würde des Menschen ist unantastbar" ist ein Fotoprojekt von Thomas Peschel-Findeisen, Peter Schaller und Marie-Luise Berger. Die Veranstaltung wurde finanziert durch das AGSA-Projekt „Interkultur 2016“ mit freundlicher Unterstützung durch das Landesverwaltungsamt und das Sozial- und Wohnungsamt Magdeburg sowie die LKJ-Projekte „Lokales global angehen“, „Resonanzboden“ und unterstützt durch das Bundesministerium des Inneren im Rahmen des Bundesmodellprojekts House of Resources“ und „Eigene Spuren suchen“.
Das Programm
• Issa Fayad auf der Laute
• Begrüßung (Mieste Hotopp-Riecke, LKJ / Manja Lorenz, AGSA)
• Worte zum Konzept und Einsatz der Wanderausstellung (Thomas Peschel-Findeisen, Projekt Würde)
• Input: Die aktuelle Situation Geflüchteter in Europa aus menschenrechtlichen Gesichtspunkten (Sören Herbst, Politiker Bündnis 90/Die Grünen, Stadtrat, 2011-2016 MdL sowie integrations- und europapolitischer Sprecher)
• Issa Fayad auf der Laute
• Kurzlesung deutsch/arabisch (Ammar Awaniy aus seinem Roman "Fackel der Angst. Von Homs nach Magdeburg". )
• Zeitzeugeninterview mit Ammar Awaniy und Albahi Yossef, seit 2014 und 2000 aus Syrien in Deutschland
• Issa Fayad auf der Laute (10 Min.)
Mehr Fotos im Flicker-Album der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt: Fotoalbum Finissage