Mit diesen Worten beginnt der Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Die Mütter und Väter des Grundgesetzes haben diesen Satz sehr bewusst an die erste Stelle gestellt. Leider ist der damit verbundene Anspruch auch 65 Jahre später nicht immer und überall Wirklichkeit.
Täglich sind tausende von Menschen weltweit auf der Flucht. Krieg, Gewalt und Verfolgung rauben diesen Frauen, Männern und Kindern ihre Würde und zwingen sie ihre Heimat zu verlassen. Einige wenige davon erreichen auch Europa und Deutschland. Hier sind sie zwar in Sicherheit, die aktuellen Lebensumstände, sind aber nicht geeignet, ihnen ihre Würde zurückzugeben. Wir sehen die unwürdigen Zustände, aber die einzelnen Menschen gehen in diesen Meldungen unter.
Hier setzt das Konzept dieses Projektes an. Durch intensive Portraits sollen die Menschen, die als Flüchtlinge zu uns gekommen sind, in ihrer Würde dargestellt werden. Die Portraitierten werden durch den neutralen Hintergrund der Bilder aus ihrer aktuellen Umgebung gelöst, die sie so nicht selbst gewählt haben und die sonst den Blick von den Menschen auf die Zustände in den Wohnheimen lenken würde. Ziel des Projektes ist den Flüchtlingen einen kleinen Teil ihrer Würde zurückzugeben. Bestenfalls sollen dadurch auch wir Einheimische uns unserer Menschlichkeit bewusst werden und uns die Frage stellen, wie würden wir mit einem vergleichbaren Schicksal umgehen.
Die Menschen sollen auf den Bildern als Individuum mit ihrem Stolz, ihren Träumen und Hoffnungen, aber auch mit ihren Verletzungen und Ängsten erscheinen. Daher wurde die Portraitierten nicht zu gestellten Posen angeleitet, sondern ihnen wurde nur die Frage gestellt: „Wer bin ich? - Wie fühle ich mich?“
Gemeinsam mit meinem Freund Peter Schaller habe ich ein Fotoprojekt zur Würde des Menschen gestartet.
Das Projekt findet ihr hier.